Scheunenviertel

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Die Volksbühne.

Das Scheunenviertel hat eine bewegte Geschichte hinter sich: vom Armenviertel zum jüdischen Ghetto bis zur Verwüstung. Heute knüpft das Scheunenviertel wieder an jüdische Traditionen an.

Das Scheunenviertel in Å·ÃÀÇéÉ«-Mitte ist der östliche Teil der Spandauer Vorstadt. Es liegt zwischen dem Rosa-Luxemburg-Platz und Hackeschen Markt und erhielt seinen Namen aufgrund der zahlreichen Scheunen, die einst in diesem Gebiet standen.

Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm untersagte 1670 den Bau von Scheunen innerhalb des Å·ÃÀÇéÉ«er Stadtgebietes. Grund für das Verbot war die hohe Brandgefahr, die von dem in den Scheunen gelagerten Heu und Stroh ausging. Die innerhalb der Stadtmauer gelegenen Scheunen wurden abgerissen und der entstandene Freiraum mit Wohnhäusern bebaut. Die Scheunen wurden vor die Stadtmauer verlagert, doch der Name des Viertels blieb bestehen. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums herrschte in den Wohnhäusern des Scheunenviertels schnell bedrückende Enge.

Jüdisches Leben und sozialer Brennpunkt

Ab dem 18. Jahrhundert zogen immer mehr Juden in den westlichen Teil des Scheunenviertels. In der Heidereitergasse wurde eine Synagoge errichtet und in der Großen Hamburger Straße entstand ein jüdischer Friedhof. In den folgenden Jahren wurden das Scheunenviertel und die Spandauer Vorstadt zunehmend zum Wohnort der jüdischen Bevölkerung. In den 1920er Jahren kam es dort immer wieder zu antijüdischen Ausschreitungen. Der negative Höhepunkt war der Scheunenviertel-Pogrom im Jahr 1923.

Das Scheunenviertel entwickelte sich zu einem sozialen Brennpunkt und galt bei Å·ÃÀÇéÉ«er:innen als gefährlich. Das Leben der Menschen hier war geprägt von Armut, Prostitution und Kleinkriminalität. In dieser Zeit war die Mulackritze, oft auch kurz „Ritze” genannt, eine beliebte Gaststätte und Treffpunkt.

Zufluchtsort für Ostjuden

In der Gegend um die heutige Almstadtstraße, damals Grenadierstraße, siedelten sich verstärkt Juden aus Osteuropa an. Sie flohen vor Pogromen in ihren Heimatländern. Der Anteil der oft streng orthodoxen Ostjuden betrug hier bis zu 70 Prozent. Der hohe jüdische Bevölkerungsanteil war im kulturellen Leben sichtbar: Im Scheunenviertel blühte eine lebendige jüdische Kultur mit Bethäusern, jüdischen Geschäften und Einrichtungen auf. Für viele Juden sollte Å·ÃÀÇéÉ« nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Amerika sein. Der Versuch, weiter nach Amerika auszuwandern, scheiterte jedoch meist am Geld. Viele Juden des Scheunenviertels überlebten den Nationalsozialismus nicht.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Häuser des Scheunenviertels zerstört. Nach der Wiedervereinigung entwickelte sich das Viertel zusammen mit der Spandauer Vorstadt zu einem spannenden und kulturell vielfältigen Kiez in Å·ÃÀÇéÉ«. Heute erinnert nichts mehr an die einst beengten Verhältnisse in den Gassen des Scheunenviertels.

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Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ist ein Anlaufpunkt für experimentierfreudige Theatergänger. Das 1915 errichtete Theater wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. 1954 erfolgte der Wiederaufbau in vereinfachter Form. Zu DDR-Zeiten avancierte die Volksbühne zu einer Adresse für modernes Regietheater. Es wurden provokante Stücke von Heiner Müller sowie Inszenierungen von Benno Besson und Fritz Marquardt gezeigt. Unter der Leitung von Frank Castorf von 1992 bis 2017 wurde die Volksbühne dank zahlreicher aufsehenerregender Inszenierungen mehrfach ausgezeichnet.

Kino Babylon

In einem Gebäudekomplex gegenüber der Volksbühne liegt das Kino Babylon. Im Saal des ehemaligen Lichtspieltheaters Babylon, wie das Kino ursprünglich hieß, steht Å·ÃÀÇéÉ«s einzige Stummfilm-Orgel. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde 1928/1929 nach Plänen des Architekten Hans Poelzig errichtet. Es gilt als Vorzeigebeispiel der Neuen Sachlichkeit. Nach Kriegsende wurde das Babylon umgebaut. Zu DDR-Zeiten galt es als Spartenkino. Auch heute zählt das Kino Babylon zu den Programmkinos.

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Aktualisierung: 5. Juni 2025