Werke der Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko
Das im Mai 2004 nach einer Grundinstandsetzung wiedereröffnete Schloss Köpenick präsentiert Werke der Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko. mehr
Blick auf Schloss Köpenick.
© visitÅ·ÃÀÇéÉ«, Foto: Dagmar Schwelle
Das Schloss Köpenick liegt wunderschön von Wasser umgeben im gleichnamigen Bezirk im Südosten Å·ÃÀÇéÉ«s. Es ist das bedeutendste erhaltene Schloss aus der Regentschaft der Hohenzollern. Für das eindrucksvolle Schloss lohnt sich die Anreise in den Å·ÃÀÇéÉ«er Außenbezirk.
Von Wasser umgeben liegt das Schloss Köpenick im gleichnamigen Bezirk. Es gehört zur Köpenicker Altstadt und ist aus der Zeit des Großen Kurfürsten (1620–1688) erhalten. Das Schloss im Stil des holländischen Barocks ist baulich unverändert. Es zeugt von dem großen Einfluss der Niederlande am Ende des 17. Jahrhunderts. Das Schloss Köpenick beeindruckt vor allem im Inneren: Die Räume im Inneren sind opulent ausgestaltet. Außerdem wird im Schloss der Schatz der Hohenzollern aufbewahrt.
Das Schloss Köpenick wurde von 1677 bis 1690 für den Thronfolger des Großen Kurfürsten, Friedrich III., errichtet. Im Schloss sollte er nach der Hochzeit mit Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel einziehen. Errichtet wurde das Anwesen auf einem Wassergrundstück direkt an der Dahme. Schon vor dem Schloss Köpenick war das Grundstück bebaut. Zuerst hatten die Askanier um 1240 hier eine Burg errichtet. Anschließen stand an gleicher Stelle das Jagdschloss Kurfürst Joachim II. Das Jagdschloss musste dem neuen Schloss weichen.
Baumeister des Schlosses Köpenick wurde Rutger van Langervelt aus den Niederlanden. Er errichtete ein dreigeschossiges Gebäude. Der Fassadenschmuck besteht aus einem großen Rundbogen und zwei Säulen und ist auf die Gebäudemitte begrenzt. Nur in diesem Fassadenbereich sind die Fenster architektonisch hervorgehoben. Im Giebelrelief im Hof sind Adonis und Venus zu sehen. Drei Sandsteinfiguren auf dem Giebel stellen Merkur, Venus und Mars dar. Zur Wasserseite zeigt ein Giebelrelief Diana und Endymion, über denen Apollo, Herkules und Diana stehen. Auf dem Schlossdach ließ Langervelt ein französisches Mansarddach bauen.
Ab 1682 sollte Johann Arnold Nering das Schloss durch drei Flügen erweitern. Der Ausbau geriet nach dem plötzlichen Tod der Gemahlin Elisabeth Henriette 1683 ins Stocken. Nur fünf Jahre später starb auch der Große Kurfürst, und Friedrich wurde Landesherr. Nach der Hochzeit mit seiner zweiten Frau Sophie Charlotte geriet das Schloss Köpenick ins Vergessen. Stattdessen wurde das Sommerdomizil im heutigen Charlottenburg bevorzugt. Schloss Köpenick wurde nur noch als Jagdschloss genutzt. Die begonnen Arbeiten von Nering wurden deshalb 1695 eingestellt. Das einst begonnene Fundament ist heute eine große Gartenterrasse.
Architekt Nering konnte sich dennoch auf dem Schlossterrain verwirklichen: Der Portalbau an der Schlossbrücke und eine kleine, doppelstöckige Galerie an der Nordseite des Schlosses stammen von ihm. Wichtigstes Bauwerk Nerings in Köpenick ist die Schlosskirche. Sie entstand von 1682 bis 1685 gegenüber dem Schloss. Die Kapelle in der Schlosskirche ist das einzige Bauwerk Nerings, das originalgetreu erhalten ist.
Ab 1741 diente das Schloss als Witwensitz, 1804 wurde es an Friedrich Graf von Schmettau verkauft. Als dieser in einer Schlacht gegen Napoleon fiel, wechselte das Schloss Köpenick den Besitz der Krone.
Preußens Unwille sich mit Demagogen, Kritikern der Demokratie, auseinanderzusetzen, führte im 19. Jahrhundert zur Einrichtung eines Gefängnisses Im Keller des Schlosses.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb das Schloss vor Bombeneinschlägen verschont und mit dem Schloss die barocken Innenausbauten. Bis heute beeindrucken die 29, von Stuckateuren aus dem Tessin und aus Graubünden, gestalteten Raumdecken. Sehenswert sind auch die Deckengemälde, die als Motivmittelpunkt meist die Jagdgöttin Diana haben.
Im Obergeschoss des Schlosses liegt der Wappensaal. Der Künstler Caroveri kreierte einen üppig geschmückten Raum, der die territoriale Größe des Kurfürstentums unterstreicht. Im Raum hängen die Schilde der damals zum Kurfürstentum zugehörigen Länder und Freistädte. Außerdem steht im Wappensaal ein opulentes Tafelservice aus der Regierungszeit des Kronprinzen. Es wurde 1767 für das Schloss Breslau von der Königlichen Porzellanmanufaktur angefertigt. Daneben sind weitere wertvolle Tafelservices im Stil des Rokokos ausgestellt.
Im Schloss Köpenick hat das Kunstgewerbemuseum seinen Sitz. Das Museum im Schloss besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen von europäischem Kunsthandwerk weltweit. Besucher:innen können bei einem Rundgang in prunkvolle vergangene Zeiten eintauchen. Es können Möbel, Bildteppiche und Kunstgegenstände aus Renaissance, Barock und Rokoko besichtigt werden. Sehenswert ist auch das große Silberbuffet im Rittersaal und vier vollständige, teils begehbare Zimmergetäfel. Diese stammen aus anderen Schlössern.
Der Schlosspark wurde 1690 als Barockgarten angelegt. Heute ist er im Stil der 1960er Jahre umgestaltet und beherbergt viele Plastiken. Am Wasser lädt ein Café zu einer Pause ein.
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